Günther Uecker

Günther Uecker, ohne Titel, 1970, Tusche, Bleistift auf Papier, 35,5 x 35,5 cm

Günther Uecker, ohne Titel, circa 1970, Prägedruck, 72 x 72 cm, 12/100

Günther Uecker, ohne Titel, 70-ziger Jahre Prägedruck, 39,5 x 39,5 cm, 13/60

Günther Uecker, Graphein C, 2002, Prägedruck, 70 x 50 cm, 89/120

Günther Uecker, Graphein B, 2002, Prägedruck, 70 x 50 cm, 89/120

Günther Uecker, Graphein A, 2002, Prägedruck, 70 x 50 cm, 89/120

Günther Uecker, ohne Titel, 1971, Prägedruck, 60 x 50 cm, Auflage 85 / 100

Günther Uecker, ohne Titel, 1970, Prägedruck, 59,5 x 48,5 cm, Probedruck

Über Günther Uecker

Günther Uecker wurde vor allem durch seine Nagelbilder bekannt, die teilweise auch der kinetischen Kunst zugeordnet werden können. Als drittes Mitglied stieß er 1961 zur von Heinz Mack und Otto Piene gegründeten Künstlergruppe ZERO und beschäftigte sich wie diese vor allem mit Licht und optischen Erscheinungen, sowie Strukturreihungen und Schwingungsbereichen, die durch den Betrachter beeinflußt werden konnten. Hieraus entstanden nach seiner Zeit bei ZERO, Ueckers berühmte, reliefartige Nagelbilder, bei denen er nicht nur Leinwände, sondern auch Möbel, Musikinstrumente und Haushaltsgegenstände übernagelte.

Biographie

1930
geboren am 13. März in Wendorf/Mecklenburg, aufgewachsen auf der Halbinsel Wustrow beginnt er in der damaligen DDR eine Lehre als Maler und Reklamegestalter
1949-53
Studium an der Fachschule für Angewandte Kunst in Wismar
1953
Wechselt nach Ostberlin über
1955-57
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Otto Pankok; Figurative und abstrakte Holzschnitte, Fingermalereien
1957
Lernt Yves Klein, Heinz Mack und Otto Piene kennen. Erste Nagelbilder
1959-60
Lichtfelder, Tastobjekte und erste sich drehende Lichtscheiben
1961
Günther Uecker stößt zur Gruppe ZERO, erste Lichtplantage, Lichttheater
1962
Erste Übernagelungen von Gebrauchsgegenständen
1964
Benagelung eines Klaviers im Pianohaus Kohl, Gelsenkirchen. ZERO-Präsentation auf der documenta 2. Aufenthalt und Ausstellungsbeteiligung in New York
1966
ZERO geht auseinander. Beteiligung an der documenta 4 in Kassel. Filmduell
Gegenprojektion mit Mommartz
1969
Erste Sandspiralen
1973/74
„Manuelle Reihungen“, Reise nach Asien, Aktionen in der Libyschen Wüste
1976
Bühnenbild und Figurinen zu Richard Wagners Oper „Parsifal“ für das Staatstheater Stuttgart
1977
Wandrelief für die UNO in Genf; Teilnahme an der documenta 6                                  1979
Bühnenbild zu Richard Wagners Oper „Lohengrin“ für die Festspiele Bayreuth. Errichtung
eines „Regentors“ in Winterthur/Schweiz
1981
„Bildrituale“ mit Rolf Schroeter, Zürich, Aufenthalt in der Sahara, Aquarelle und Collagen „Wüstenfunde“
1983
Verleihung des Kaiserrings der Stadt Goslar; Installation und begleitendes Manifest zum Thema „Die Gefährdung des Menschen durch den Menschen“
1984
Reise durch die Navajo-Reservate, Arizona/USA und Untersuchungen zur Geschichte der Indianer, Reisen durch Russland, Sibirien und die Mongolei
1985
Bundesverdienstkreuz 1. Klasse „für die eigenständige Entwicklung eines künstlerischen Ausdrucks, der im In- und Ausland Anerkennung gefunden hat“
1986
„Röhrenballett“, Choreografie von Günther Uecker in der Ausstellung „Die Maler und das Theater des 20. Jahrhunderts“ in der Schirnkunsthalle in Frankfurt Unter dem Eindruck der Katastrophe von Tschernobyl entstehen „Aschebilder“
1990
Erste Ausstellung nach den Montagsdemonstrationen 1989 in Leipzig
1992
Teilnahme an der Großdemonstration gegen Fremdenhass und Gewalt in Berlin „Weiße Strukturbilder“, „Malerische Handlungen“
1993
Werkportrait „Der geschundene Mensch“ (14 Befriedete Gerätschaften und 120
Aggressionswörter)
1997
Reisen nach Mexiko City und Hot Springs/Dakota/USA; Veröffentlichung des Buches
„Archäologie des Reisens – ein anderer Blick auf Uecker“
1998
Gestaltung des Andachtsraumes im Reichstagsgebäude Berlin Medaille von Masowien, Warschau, Polen, in Anerkennung der hervorragenden Verdienste auf dem Gebiet der deutsch-polnischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kultur
2000
„Verletzungen Verbindungen“ Günther Uecker zum 70. Geburtstag in Schloss Rheinsberg 14 Kreuze für die Ausstellung „Lost Paradise – Kunst und sakraler Raum“, Aegidikirche Hannover Aufnahme in den Orden „Pour le mérite“ für Wissenschaft und Künste

2001
„Kultur – Schaffung oder Abschaffung von Grenzen“: Podiumsdiskussion mit Dr. Michel Friedmann, Dr. Gregor Gysi, Professor Josef-Karl Kuschel, Moderation Karl Grass
2002
Mahnmal „Fall“ in der Ausstellung „Kulturverlust“ im Deutschen Nationaltheater Weimar Günther Uecker lebt und arbeitet in Düsseldorf

Ausstellungen (Auswahl)

1960: erste Einzelausstellung in der Galerie Schmela, Düsseldorf
1964: documenta III, Kassel
1965: Mack, Piene, Uecker. O – ZERO, Kestner-Gesellschaft, Hannover. Katalog.
1968: 4. documenta, Kassel
1972: Günther Uecker, Kestnergesellschaft, Hannover
1977: documenta 6, Kassel
1970: Biennale von Venedig, Venedig
1988: Moskau
1999: Regen-Garten, Galerie im Prediger, Schwäbisch Gmünd
2001: Günther Uecker: Aschebilder und Grafiken, Diözesanmuseum Rottenburg am
           Neckar.
2005: „Zwanzig Kapitel“, Martin-Gropius-Bau und Neue Nationalgalerie Berlin
2007: „Das graphische Werk“ Stadtmuseum Hattingen in Blankenstein
2008: Beteiligung an der Ausstellung Sound of Art (19. Juli bis 12. Oktober 2008) im
           Museum der Moderne Salzburg, Mönchsberg
2009: Arbeiten auf Papier Galerie am Dom, Frankfurt am Main
2011: Sandmühle, Schirn Kunsthalle Frankfurt, September 2011[19]
2011: Sonderausstellung zur Preisverleihung KölnMesse 16. bis 20. November 2011
2012/13: Enrico Castellani und Günther Uecker, Museum of Modern Art Cà Pesaro,
                 Venedig, 1. September 2012 bis 13. Januar 2013
2014/15: Heridas – Conexiones / Injuries – Connections, Museo Nacional de Bellas
                 Artes, Havanna, Kuba, 14. November bis 25. Januar 2015.
2015: Uecker, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K20, Düsseldorf.[20] Katalog.
2016: Günther Uecker, W&K – Wienerroither und Kohlbacher, Palais Schönborn-
           Batthyány, Wien.[21]
2021: UECKER90, Staatliches Museum Schwerin.